Preisträger 2008:
Das Kuratorium der Kurt-Eisner-Kulturstiftung hat die Förderpreisträger 2008 ausgewählt:
1. Frau Shirin Homann-Saadat aus Berlin erhält 4.000,00 € für ihr Projekt "Ist die Sicherheitsfrage ausstellbar? Ein demokratisches Experiment mit Hilfe von Minen und Streubomben",
2. Herr Marold Langer-Philippsen aus Berlin erhält 4.000,00 € für sein Projekt "Raeteradio".
Shirin Homann-Saadat und Marold Langer-Philippsen realisieren spektakuläre Kunstprojekte im öffentlichen Raum
Anlässlich des 90. Jahrestages der Proklamation des Freistaats Bayern hat die Kurt Eisner Kulturstiftung einen mit 8000 Euro dotierten Kunstförderpreis für die Realisierung eines künstlerischen Projekts ausgeschrieben.
Thema des Wettbewerbs war die Auseinandersetzung mit den Idealen Kurt Eisners und den in der Rätezeit thematisierten Fragestellungen als Grundlage einer freiheitlichen und pazifistischen Gesellschaftspolitik.
Das Kuratorium der Kurt Eisner Kulturstiftung hat sich aus mehr als 100 Einsendungen für die Projektvorschläge von Shirin Homann-Saadat und Marold Langer-Philippsen entschieden, die nun am 7.11.2008 zum Jahrestag der Proklamation in München im öffentlichen Raum realisiert werden.
Ein demokratisches Experiment mit Hilfe von Landminen und Streumunition ist der Beitrag der Berliner Künstlerin, Architektin und Autorin Shirin Homann-Saadat.
Mit einer spektakulären Minenräumung in der Kardinal Faulhaber Strasse und einer Sicherheitsversammlung im Ministerzimmer des Bayerischen Hofs macht die Künstlerin auf die militärische Bedrohung aufmerksam.
Ausgangspunkt für ihre künstlerische Intervention im öffentlichen Raum ist ein Kunstobjekt, bestehend aus einer Sammlung vergoldeter Landminen in einer Schmuckkiste, das Homann-Saadat schon in verschiedenen Kontexten präsentiert hat.
Mit den Mitteln alter und neuer Medien macht der Berliner Künstler Marold Langer-Philippsen auf den Jahrestag der Ausrufung des „Freistaat Bayerns“ aufmerksam.
Unter dem Titel „Raeteradio“ geht er mit einer mobilen Radiostation in München auf Tour und ruft zu einem Demonstrationszug am 7.11.08 auf.
Zum Jahrestag begleitet das „Raeteradio“ den Umzug durch die Stadt. In der Sendung wird sowohl über die politischen Vorgänge zur Zeit der Räterepublik als auch über die aktuelle Lage berichtet.
Marold Langer Philippsen ist durch verschiedene interdisziplinäre Kunstprojekte bekannt geworden. Sein künstlerischer Schwerpunkt liegt auf experimentellen Radioarbeiten, die er in Kooperation mit verschiedenen freien Sendern realisiert.