Kurt Eisner
Kulturstiftung
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1. Preisträger 2006:
Martin Krenn / Wien

Mit seinem Projektvorhaben „Between the Movement“ (Arbeitstitel) zielt Martin Krenn auf die Ausblendung von modernem Antisemitismus in der antikapitalistischen Globalisierungsbewegung. Die populistische Gleichsetzung von „Kapitalismus = USA = Israel“ führt letztendlich zum Ausschluss von jüdischen Gruppierungen. „Für eine andere Welt zu kämpfen, muss auch einschließen, Herrschaft und Macht diskursiv zu begreifen.“, erklärt Martin Krenn: „Macht und Herrschaft lässt sich nicht dadurch lokalisieren, indem man sie personalisiert.“ Mit seiner Kritik bricht Krenn ein Tabu der linken Globalisierungs-bewegung, die Mechanismen der Ausgrenzung nur außerhalb der eigenen Reihen lokalisiert.

Seit 1995 beschäftigt sich der 1970 in Wien geborene Künstler in seiner Arbeit mit Macht- und Herrschaftsstrukturen. Er realisierte zahlreiche Projekte, wie die Plakatserie „Die neue Rechte“ zusammen mit Oliver Ressler oder die Förderung von Geschichtsbewusstsein durch die Recherche in „Misplaced Histories“. Neben seiner Tätigkeit als bildender Künstler kuratierte er auch verschiedene Ausstellungsprojekte wie „Interventionen gegen Rassismus“ 2004 in Wien und „Zur Tektonik von Geschichte“ 2005 in Graz.

Bei seinem Projektvorhaben „Between the Movement“ wird Martin Krenn das Phänomen der Ausgrenzung mittels Recherchegesprächen und auf der Text- und Bildebene untersuchen. Dazu gehört auch die Verwendung von antisemitischen Karikaturen, wie sie bei Globalisierungsprotesten zu finden ist. Neben der Herstellung einer Webseite plant er eine Ausstellung und Präsentationen im öffentlichen Raum. Sein Ziel ist es in Kooperation mit der Kurt Eisner Kulturstiftung Strategien gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung zu entwickeln.








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