Kurt Eisner
Kulturstiftung
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Kunstförderpreis 2013

Pressetext

Der Kunstförderpreis 2013 der Kurt Eisner Kulturstiftung „Der kommende Aufstand“ mit einer Fördersumme von 10.000 Euro
geht an die internationale Gruppe Ultra-red
für das Projekt "Das Co von Kotti & Co":

Berlin Kreuzberg, Kottbusser Tor, Ende Mai 2012. Die Mieterinitiative Kotti & Co baut bei ihrem jährlichen Sommerfest aus Holzbrettern eine Protesthütte inmitten des öffentlichen Platzes, gleich neben ihren Wohnungen. Von nun an ist das der Ort, von dem aus sie ihre Forderungen gegen die jährlich steigenden Mieten formulieren, samstags auf die gut gelaunten Lärmdemos aufbrechen, die Wohn- und Baupolitik der Stadt in Frage stellen sowie zahllose Literaturlesungen, Musikgigs, Infoveranstaltungen, Konsultationen und damit Treffen für sich, mit der Nachbarschaft, dem Kiez und einem sich anschließenden Co organisieren. Die Stadt klingt ab jetzt anders.

Für das Projekt „Das Co von Kotti & Co“ beginnt Ultra-red mit der Frage: Wie klingt zusammen Leben in der Stadt? Gemeinsam mit Kotti & Co machen wir uns auf und stellen unsere Fragen an ausgesuchte Personen, sammeln Erzählungen, Klänge und Begriffe. Wir gehen auf Soundspaziergänge, lernen die Aufnahmegeräte zu bedienen. Wir führen Interviews und begeben uns an die vielen Orte des Wohnprotests in Berlin. Wir organisieren eine öffentliche Begegnung und kollektive Analyse zur Frage: Wie klingt die Zukunft des gemeinsamen Wohnens?

Das Kuratorium der Kurt Eisner Kulturstiftung ist sich einig, dass "Das Co von Kotti & Co" als künstlerisch-politisches Projekt unter allen Einreichungen besonders gelungen zivilen Ungehorsam und Strategien des Protestes aufgreift und dabei die Rolle der Kunst reflektiert. Die Aktivisten von Ultra-red setzen sich seit fast zwanzig Jahren in soundbasierten Untersuchungen mit politischen Themen auseinander. "Das Co von Kotti & Co" findet in Berlin statt, spiegelt aber die aktuell überall in der Bundesrepublik stark präsenten Konflikte um Wohnungspolitiken, urbane Restrukturierungsprozesse und Gentrifizierung. Das Kuratorium hält deshalb "Das Co von Kotti & Co" von Utra-red für ein herausragendes Projekt mit starkem Bezug auf die revolutionäre Praxis Kurt Eisners.

Im November, wenn sich die unblutige Revolution, die Kurt Eisner zum ersten Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern machte, zum 95. Mal jährt, wird in München die Preisverleihung und die Präsentation des Projekts Das Co von Kotti & Co" stattfinden.

Die Kurt Eisner Kulturstiftung erinnert als lebendiges Denkmal an Kurt Eisner und trägt seine Ziele weiter. Gemäß dem berühmten Zitat: "Kunst kann nur gedeihen in vollkommener Freiheit … Der Künstler muss als Künstler Anarchist sein." (Kurt Eisner in der Rede vor dem provisorischen Nationalrat am 3.1.1919) fördert sie Kunst, die politisch Position bezieht, gesellschaftspolitische Bezüge sichtbar macht und kritisch reflektiert.






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