Kurt Eisner
Kulturstiftung
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Kunstförderpreis 2013

Preisträger 2013: Ultra-red


Für ihre Erkundungen akustischer Räume als Ausdruck sozialer Verhältnisse nutzen Ultra-red klangbasierte Untersuchungen, um sich direkt mit politischen Bewegungen auseinanderzusetzen. Mit zehn Mitgliedern in Nordamerika und Europa betreiben Ultra-red einen dynamischen Austausch zwischen Kunst und politischer Organisierung, aus dem Radiofeatures, Performances, Aufnahmen, Essays und Installationen entstehen. 1994 durch zwei AIDS-Aktivisten in Los Angeles gegründet, umfasst das Kollektiv inzwischen Künstler, Forscher und Organiser aus verschiedenen sozialen Bewegungen, einschließlich den Kämpfen der Migration, des Anti-Rassismus, Community-Arbeit und HIV/AIDS-Politik. Die jüngsten Arbeiten im Rahmen der Initiative School of Echoes, haben die Gruppe von der Soundkomposition zur Komposition des Zuhörens geführt. Ultra-red lädt Gruppen dazu ein, sozialen Realitäten zuzuhören, sie aufzunehmen und gemeinsam der Frage nachzugehen: „Was haben wir gehört?“

Berlin Kreuzberg, Kottbusser Tor, Ende Mai 2012. Die Mieterinitiative Kotti & Co baut bei ihrem jährlichen Sommerfest aus Holzbrettern eine Protesthütte inmitten des öffentlichen Platzes, gleich neben ihren Wohnungen. Von nun an ist das der Ort, von dem aus sie ihre Forderungen gegen die jährlich steigenden Mieten formuliert, samstags zu den gut gelaunten Lärmdemos aufbricht, die Wohn- und Baupolitik der Stadt in Frage stellt sowie zahllose Literaturlesungen, Musikgigs, Infoveranstaltungen, Konsultationen und damit Treffen für sich, mit der Nachbarschaft, dem Kiez und einem sich anschließenden Co organisiert. Die Stadt klingt ab jetzt anders.

Das Projekt „Das Co von Kotti & Co“ beginnt Ultra-red mit der Frage: „Wie klingt Zusammenleben in der Stadt? Gemeinsam mit Kotti & Co machen wir uns auf und stellen unsere Fragen an ausgesuchte Personen, sammeln Erzählungen, Klänge und Begriffe. Wir gehen auf Soundspaziergänge, lernen die Aufnahmegeräte zu bedienen. Wir führen Interviews und begeben uns an die vielen Orte des Wohnprotests in Berlin. Wir organisieren eine öffentliche Begegnung und kollektive Analyse zur Frage: Wie klingt die Zukunft des gemeinsamen Wohnens?“






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