Kurt Eisner
Kulturstiftung
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Kunstförderpreis 2013
der
Kurt-Eisner-Kulturstiftung


Ausschreibung Kunstförderpreis 2013

„Der Künstler muss als Künstler Anarchist sein.“
(Kurt Eisner)

Am 7. November 1918 proklamierte Kurt Eisner in München den Freistaat Bayern. Damit waren der Erste Weltkrieg und das monarchistische Herrschaftssystem beendet. Erstmals begann in Deutschland ein demokratisches Experiment, das auf Frieden, sozialer Gerechtigkeit, den Menschenrechten und der Souveränität des Volkes beruhte. Der größte Teil der Bevölkerung begrüßte diesen gesellschaftlichen Neuanfang.

Viele Künstler, Schriftsteller und Philosophen beteiligten sich an dieser neuen Entwicklung, darunter Paul Klee, Hans Richter, Rainer Maria Rilke, Heinrich Mann, Oskar Maria Graf, Erich Mühsam, Ernst Toller, Gustav Landauer. Der freiheitliche Dialog und die Integration von Kunst und Politik in Gesellschaft und Öffentlichkeit waren das Ziel der Künstler und des "Rats geistiger Arbeiter". Ein halbes Jahr später war das demokratische Experiment von militaristischen und nationalistischen Verbänden erstickt, Kurt Eisner erschossen (21. Februar 1919), Gustav Landauer erschlagen (2. Mai 1919) und etwa 800 Menschen ermordet. Dies war die Vorstufe für das verbrecherische System der Nazis, das den Weltbrand des Zweiten Weltkriegs und den Mord an Millionen Menschen anstiftete und organisierte. Die Nachwirkungen dauern bis heute an. Das notwendige historische Bewusstsein ist gering.

1988 gründeten Wolfram Kastner und Gerhard Koitschew zusammen mit 19 weiteren Künstlerinnen und Künstlern die Kurt Eisner Kulturstiftung mit dem Ziel, die Werte der ersten Demokratie in Deutschland aktiv in Erinnerung zu halten und für die Zukunft zu wahren. Seither fördert die Kurt Eisner Kulturstiftung Kunst, die sich öffentlich einmischt und politisch artikuliert.

Der kommende Aufstand

Die Revolten der vergangenen Jahre verbanden so unterschiedliche Beweggründe und Praktiken des Ungehorsams wie die Revolution in Tunesien und den arabischen Frühling mit Protesten in Israel und der „Empörten“ in Spanien, Kämpfe in Griechenland mit denen in England oder die Occupy-Bewegungen mit den Universitätsbesetzungen in Lateinamerika. Mit Bezug auf die revolutionäre Praxis Kurt Eisners, des ersten Ministerpräsidenten der bayerischen Republik, lädt 2013 die Kurt Eisner Kulturstiftung Künstlerinnen und Künstler ein, Vorstellungen über kommende Aufstände für eine gerechtere Welt zu entwickeln. Gefördert werden Projekte, die zivilen Ungehorsam oder Strategien des Protestes zum Gegenstand haben und dabei die Rolle der Kunst in einem zukünftigen Aufstand reflektieren.

Richtlinien

Zugelassen sind alle künstlerischen Techniken bildender Kunst und visueller Kommunikation, Fotografie, Performance, Aktionskunst, Installation, Konzeptkunst oder Video. Professionell arbeitende Künstlerinnen und Künstler sind international eingeladen, Projektvorschläge zum Thema einzureichen. Es steht ein Förderbeitrag von insgesamt EUR 10.000 zur Verfügung. Die Realisierung mindestens eines Projekts wird gefördert. Die Auswahl trifft das Kuratorium der Kurt Eisner Kulturstiftung.

Erforderliche Unterlagen:

• Persönliche Angaben (Name, Wohnort, Telefon/Fax, E-Mail)

• Kurzbiografie

• Projektbeschreibung: max. 1 Seite Text + 3 Abbildungen

• Kostenkalkulation

• Realisierungszeitplan

Alle Unterlagen müssen im Format Din A4 eingereicht werden. Keine Originale. Keine digitalen Datenträger. Keine Bewerbung per e-mail. Eine Rücksendung der Unterlagen erfolgt nicht. Bewerbungen, die dieser Form nicht entsprechen, können nicht berücksichtigt werden.

Bewerbungsschluss:

Donnerstag, 31. Januar 2013 (Poststempel)

Die Entscheidung des Kuratoriums wird ca. zwei Monate nach der Einreichungsfrist auf der Website der Kulturstiftung (www.kurt-eisner-kulturstiftung.de) bekannt gegeben. Persönlich benachrichtigt werden ausschließlich die Förderpreisträger/innen. Wir bitten um Verständnis.


Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an:

Kurt Eisner Kulturstiftung

c/o RA Michael Sack

Schwanthalerstr. 12

80336 München | Munich, Germany



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