Kurt Eisner
Kulturstiftung
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Preisträger 2004: Pavel Podolak

Das Projekt

Das Projekt das ich Ihnen vorstellen möchte ist eine Performance bzw. Aktion. Erfahrbar ist das Projekt während der Aktionsphase durch den Besuch des Austragungsortes, sowie nach dem Abschluss der Aktion durch die dazu angefertigte Dokumentation.

Benötigte Materialien

Ein Einmannmilitärzelt; ein leistungsstarker Computer mit flachem Bildschirm, Tastatur und Maus; spezieller Rucksack zum Transport des Rechners samt Monitor, Tastatur und Maus; ein Computerspiel "Battlefield 1942" und die Modifizierung/Erweiterung des Spiels "Desert Combat"; zwei Militärtransportkisten, Videobeamer, Lautsprecher; (US)-Soldatenuniform oder andere Uniform; Schlafsack und Vepflegung für zwei Monate.

Der Ablauf

Es soll der Alltag eines Soldaten im Krieg und seine Beteiligung an Kampfhandlungen nachgestellt und nachgelebt werden. Dies soll mit Hilfe der von mir angegebenen benötigten Materalien geschehen. Die Aktion soll im Freien stattfinden unter Berücksichtigung der Möglichkeit eines schnellen Internetzugangs (DSL).

Die Aktion wird durch mich persönlich ausgeführt. Während der gesamten Dauer der Aktion werde ich in dem Einmannzelt leben. Dort befinden sich auch der Computer und Monitor. Mit Hilfe des Computers und des Computerspiels werde ich im Stande sein den Einsatz und die Übungseinheiten eines Soldaten im Kriegsgeschehen virtuell nachleben zu können. Dies wird natürlich von dem Rahmen des Computerspiels und des Turniers vorgegeben. (Siehe Erklärungen zum Computerspiel und Turnier.) Die Übungen werden in zwei Bereiche eingeteilt: Die Übungen am Computer in dem Turnierrahmen (virtuell) und die physischen Übungen die ein Soldat täglich absolviert. Der Morgenlauf ect. Bei den physischen Übungen wird der Computer, der Monitor, die Maus und die Tastatur in einem speziell angefertigten Rucksack mit mir mitgeführt werden (Abb. 2). Diese Gegenstände zählen zur "Kampfausrüstung" und werden dementsprechen behandelt. Die ganze Zeit über werde ich eine Uniform tragen. Als Orientierung dient der Alltag eines Soldaten bei den Kampfhandlungen des vergangenen Jahres in Irak. Hierzu besteht ein Kontakt zu einem Soldaten der in der ersten Hälfte der Kampfhandlungen im Irak im Einsatz war.

Die "Kampfhandlungen" werden ausschliesslich virtuell ausgetragen. Dazu werde ich mich in dem Zelt aufhalten und zu vereinbarten Zeiten, innerhalb des Turniers das Computerspiel spielen. (Siehe Beschreibung des Turniers.) Das Spielgeschehen wird über einen Videobeamer, der neben dem Zelt in den Militärkisten installiert ist, auf das Zelt übertragen (Abb.1) . Die Kommunikation der Spieler untereinander wird ebenfalls über Lautsprecher nach draußen übertragen. So können Betrachter am Geschehen teilnehmen. Die Betrachter haben darüberhinaus einen uneingeschränkten Zugang zum gesamten Geschehen der Aktion. In regelmäßigen Abständen werde ich Briefe von "der Front nach Hause" schreiben. Der Inhalt der Briefe setzt sich aus meinen Erlebnissen in der virtuellen Welt und der realen Welt zusammen. Diese Briefe tragen auch zur Dokumentation der Arbeit bei. Alle bei der Aktion genutzten Gegenstände sind Teil der Dokumentation, die in einer möglichen Ausstellungssituation mit Video - und Tonaufnahmen präsentiert werden können. Die Dauer der Aktion leitet sich von der Dauer einer Turnierperiode ab und beträgt zwei Monate.

Das Computerspiel

Das Computerspiel "Desert Combat" ist ein Multiplayer 3D Shooter. Es ist eine Modifikation des im Handel erhältlichen Computerspiels "Battlefield 1942". Das Spiel "Desert Combat" ist von unabhängigen Spieleentwicklern konzipiert und programmiert worden, die das Spielgeschehen auf die US-Armee und die irakische Armee übertragen haben. Die Ausrüstung und die Waffen sind, soweit es in dem Rahmen möglich ist, den realen Vorbildern nachempfunden. Die Karten, also die virtuellen "Spielräume" sind ebenfalls aus der Realität gegriffen. Der Spieler steuert aus der "Ich-Perspektive" (Abb.3) eine Spielfigur (Soldat). Die Fahrzeuge (Transporter, Panzer, Flugzeuge etc.) können von jedem Spieler gesteuert werden. Es wird in zwei Teams gespielt die gegeneinander spielen. Ziel ist es die auf der Karte ausgezeichneten Punkte zu erobern bzw. zu verteidigen. Es ist ein legales Spiel.

Links im Internet: deutschsprachige Seite: http://www.desert-combat.Com

englischsprachige Seite: http:/hwm.desertcombat.com

Das Turnier

Es ist ein Zusammenschluss von Computerspielern aus der ganzen Welt die Ihrem Spiel eine relistische Note verleihen wollen. Es wird in Echtzeit über das Internet gespielt. An dem Turnier kann jeder der über einen Internetzugang und das Spiel verfügt, teilnehmen. Eine Periode in dem Spiel dauert ca. zwei Monate. Dann beginnt das Turnier von vorne. Als Anfänger kann man sich für eine Seite entscheiden (Koalition oder Opposition) und fortan an Traningseinheiten und den sog. Battels teilnehmen. Dem Spiel liegt eine nicht ganz korrekte Karte des nahen Ostens zu Grunde. Es wird ein Angriffs- bzw. Verteidigungskampf simuliert. Der entscheidet über die Besetzung eines Landes. Über die Internetseite: http://www.21stcenturywarfare.net werden alle Termine für die Traningseinheiten und die "Battels" kommuniziert. Die Beschaffenheit und der Ablauf des Turniers orientieren sich stark an der Realität. Strukturiert wird der Spielbetrieb in Divisionen, Kompanien samt Befehlshaber. Als einfacher Spieler hat man Befehle zu befolgen, z.B. die Verteidigung oder den Angriff bestimmter Punkte auf der Karte. Es gibt klare Anweisungen zum Gebrauch von Panzern und Flugzeugen u.s.w. Als erfolgreicher Spieler kann man dann in der Hierarchie aufsteigen, bis zum Befehlshaber. Die Befehlshaber entscheiden über die Taktik und die Vorgehensweise vor und während des Spiels. Jeder Mitspieler muss über die Möglichkeit verfügen, während des Spiels mit seinen Mitspielern zu kommunizieren. Dies erfolgt über ein Headset (Kopfhörer und Mikrofon). So empfängt man während des Spiels Anweisungen und Befehle.

Links im Internet: http://www.21stcenturywarfare.net







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